Bruder Andrew, der Gründer des christlichen Hilfswerks Open Doors, ist im Alter von 94 Jahren gestorben. Er bezeichnete sich selbst als einen gewöhnlichen Menschen, der Gottes außergewöhnlichem Ruf für sein Leben folgte. Diese Website ist ein Rückblick auf sein bemerkenswertes Leben und Wirken.

»Werde wach und stärke das, was abzusterben droht.«
Offenbarung 3:2

Ein ganzes Leben für die Mission
Bruder Andrew, der eigentlich Anne van der Bijl hieß, wurde am 11. Mai 1928 im Dorf Sint Pancras im Norden der Niederlande geboren. Seine Schulzeit endete in der sechsten Klasse, als die deutsche Armee 1940 in die Niederlande einmarschierte und das Land bis zur Befreiung im Frühjahr 1945 besetzte.
Kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs trat Bruder Andrew in die niederländische Armee ein und wurde zum Kampf nach Indonesien geschickt, wo er für eine spezielle Kommandoausbildung ausgewählt wurde. Eine Kugel zerschmetterte seinen Knöchel und beendete vorzeitig seine Militärkarriere. Dies führte ihn in eine Glaubenskrise. Er begann im Krankenhaus, während seiner Rekonvaleszenz, die Bibel zu lesen. Zurück in Holland beschloss er, Gott bedingungslos nachzufolgen, wohin auch immer er ihn senden möge.


Von den ersten Schmuggelreisen bis heute
»Jeder Mensch sollte die Freiheit haben, Jesus zu kennen, egal, wo er lebt.« Diese Überzeugung veranlasste Bruder Andrew, hinter den Eisernen Vorhang zu reisen, um Bibeln zu schmuggeln und die Gemeinde zu ermutigen. Daraus entstand die NGO Open Doors, die heute verfolgte Christen in über 70 Ländern unterstützt.
Ein Mann »des Unmöglichen«
»Bruder Andrew war ein Pionier, immer auf der Suche nach Neuem und Einzigartigem. War ein Projekt möglich, so interessierte es ihn nicht. Das kann doch jeder, sagte er oft. Wenn er jedoch das Wort UNMÖGLICH hörte, war er voll begeistert.«
Johan Companjen, Gründungspräsident, Open Doors International
Lesen Sie weitere Würdigungen und Highlights aus dem Leben von Bruder Andrew in der Sonderausgabe unseres Magazins, die dem Leben des Gründers von Open Doors gewidmet ist.

Erinnerungen an Bruder Andrew
Manche Lebenszeugnisse christlicher Leiter entmutigen mich, weil sie schier unerreichbare Glaubenshelden zeigen. Nicht so die Erzählungen von Bruder Andrew. Er war ein ganz »normaler« Christ, aber einer, der mutig und voll Vertrauen seiner Berufung folgte, den verfolgten Glaubensgeschwistern zu dienen. Dadurch hat er zahlreiche Gläubige auf der Welt inspiriert, es ihm gleich zu tun. Gott sei Lob und Ehre für das Wirken und das Beispiel seines berühmtesten »Schmugglers«!
Kurt Igler, Leiter von Open Doors Österreich
Bruder Andrew war über 40 Jahre lang mein Held. Wir reisten im Dienst zusammen auf fünf Kontinenten. Er war einer der mutigsten, gottesfürchtigsten und visionärsten Leiter, die ich kenne. Ich liebte diesen Bruder innig im Herrn.
Loren Cunningham, Gründer von JMEM
Wir glauben, dass Bruder Andrew dies tat, weil ihn die Liebe Gottes berührt hatte. Gott vollbrachte durch ihn ein Wunder, als er eine Million Bibeln nach China schmuggelte. Aber wir wissen, dass es in Gottes Familie keine Ein-Mann-Show gibt. An dieser Stelle danken wir allen »großen« und »kleinen« Andrews. Möge der Herr sich an das erinnern, was ihr getan habt.
Ein Hausgemeindeleiter in China, stark involviert im Projekt »Perle«
Bruder Andrew lernte ich vor über 30 Jahren in der Bibelschule in Betlehem kennen, als er sich dort mit einigen Leitern von Open Doors traf. Meine Erlebnisse als »Bibelschmuggler« in kommunistischen Ländern genügten für ihn, um mich als ihm unbekannten jungen Pastor einzuladen, den Tag mit ihm in diesem kleinen Kreis zu verbringen. Er sprach mit Hingabe, kompromisslos und voll Mitgefühl über das, was sein Herz bewegte. Seine einfache und klare Botschaft motivierte mich damals und auch später zu vielen weiteren Reisen zu verfolgten Christen.
Werner Bartl, österreichischer Journalist und Autor
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